Deutschland

Aufgrund unterstellten "Cyber-Angriffs auf SPD": Berlin bestellt russischen Botschafter ein

Im Januar 2023 soll eine "russische Cyber-Attacke" E-Mail-Konten der SPD "angegriffen" haben. Ermittlungen aller deutschen Geheimdienste hätten dies nun im Mai 2024 belegt. Das Auswärtige Amt bestellt den russischen Botschafter in Berlin ein, nachdem Außenministerin Baerbock aus dem fernen Australien "Konsequenzen" angekündigt hat.
Aufgrund unterstellten "Cyber-Angriffs auf SPD": Berlin bestellt russischen Botschafter einQuelle: www.globallookpress.com © Jürgen Ritter via www.imago-imag

Das politische Berlin reagiert auf die angeblichen Ergebnisse und Erkenntnisse, wonach die SPD im vergangenen Jahr Opfer eines "russischen Cyber-Angriffs" geworden sei. Nun wurde bekannt, dass das Auswärtige Amt in Berlin für Freitagmittag den "amtierenden Geschäftsträger der russischen Botschaft" einbestellt hat, so ein Sprecher des Baerbock-Ministeriums laut Medieninformationen.

Bundesinnenministerin Faeser ließ parallel dazu mitteilen:

"Derartige Angriffe bedrohen Demokratie, nationale Sicherheit und unsere freiheitliche Gesellschaft."

Im Januar 2023 hatten sogenannte "Hacker" laut Bild-Darlegungen "über eine Microsoft-Sicherheitslücke E-Mail-Konten der SPD angegriffen." Die daraufhin intern eingeleiteten Ermittlungen, "die jetzt abgeschlossen wurden", hätten demnach ergeben, dass "eine Einheit des russischen Militärgeheimdiensts GRU" dafür verantwortlich sei.

Der Sprecher des Auswärtigen Amtes ließ am heutigen Freitag in Berlin mitteilen, der Vorfall belege, "dass die russische Bedrohung für Sicherheit und Frieden in Europa real ist und sie enorm ist."

Bereits am Morgen formulierte Außenministerin Baerbock während ihres Australien-Besuchs in Adelaide diesbezügliche Unterstellungen. So äußerte sie vor Journalisten:

"Staatliche russische Hacker haben Deutschland im Cyberraum angegriffen. Das ist völlig inakzeptabel und wird nicht ohne Konsequenzen bleiben."

Das Hamburger Nachrichtenmagazin Der Spiegel schrieb zu den Ereignissen und Informationen seitens der Bundesregierung:

"Wir können diesen Angriff vom vergangenen Jahr eindeutig der Gruppe 'APT28' zuordnen, die vom russischen Militärgeheimdienst GRU gesteuert wird."

Und mit ähnlichem Wortlaut meldete sich inzwischen auch Regierungssprecher Steffen Hebestreit in einer offiziellen Erklärung der Bundesregierung zu Wort: 

"Der Akteur APT28 kann auf Grundlage belastbarer Informationen unserer Nachrichtendienste der Russischen Föderation und konkret dem russischen
Militärgeheimdienst GRU zugeordnet werden."

Der genannten Gruppierung wurde bereits im Jahr 2015 ein "Angriff auf Server des Deutschen Bundestags" zugeordnet. Das Bundesamt für Verfassungsschutz rechnet laut Welt-Informationen "APT28 eindeutig dem russischen Militärnachrichtendienst GRU zu."

Die SPD-Führung hatte im Juni des Vorjahres zu der betreffenden jüngsten IT-Attacke informieren müssen, dass "E-Mail-Konten des SPD-Parteivorstands bereits im Januar Ziel eines Cyberangriffs geworden" waren. Zur Erklärung hieß es nach ersten Untersuchungen, dass dies nur möglich geworden sei "durch eine zum Zeitpunkt des Angriffs noch unbekannte Sicherheitslücke beim Softwarekonzern Microsoft", so die offizielle Darlegung seitens der SPD. Wörtlich wurde durch eine SPD-Sprecherin befürchtet:

"Es ist nicht auszuschließen, dass es zu einem Abfluss von Daten aus vereinzelten E-Mail-Postfächern kam."

Aktuell verurteilte Vizeregierungssprecher Wolfgang Büchner den "Cyber-Angriff" "auf das Schärfste". Die unterstellten "Attacken seien "eine Bedrohung für unsere Demokratie". Büchner wörtlich weiter ankündigend:

"Deutschland ist entschlossen, gemeinsam mit seinen europäischen und internationalen Partnern solchen Cyber-Angriffen entgegenzutreten."

Laut einer jüngsten Erklärung des Nordatlantikrates der NATO, wurde bereits am Donnerstag von "zunehmenden russischen Cyber-Attacken" gesprochen, ohne dabei jedoch substantielle Einzelheiten zu nennen. So war lediglich von "feindlichen Aktivitäten" die Rede, die sich den Angaben zufolge "gegen Deutschland, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechien und Großbritannien" richten würden.

An den Ermittlungen der Bundesregierung waren nach Medienformationen der Deutschen Presse-Agentur "mit dem Verfassungsschutz, dem Bundesnachrichtendienst und dem Militärischen Abschirmdienst alle deutschen Geheimdienste beteiligt."

SPD-Innenministerin Nancy Faeser gab am Freitag in Berlin zu Protokoll, dass "Deutschland entschlossen entgegentreten" werde: "Wir werden uns keinesfalls vom russischen Regime einschüchtern lassen", so Faeser vor Journalisten ankündigend. 

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